Hoher Besuch in der Lehrerkammer: Der Landesschulrat Herr Altenburg-Hack gekommen. Die Fragen der Lehrerkammer an ihn zu Themen wie der Lage der Stadtteilschulen, dem Stand der Inklusion und den „Umbauten“ in der Behördenstruktur erbrachten zwar insgesamt wenig Neues, doch scheint endlich wieder Bewegung in die geplante Dienstvereinbarung zum Ganztag zu kommen. Dafür wird es auch höchste Zeit.
Weiterer Gast war Fr. Dr. Diedrich, Leiterin der Schulinspektion. Ob die Schulinspektion die KollegInnen belaste, wie in Niedersachsen festgestellt? Immerhin betont Fr. Dr. Diedrich, dass der Entwicklungsprozess an den Schulen interessanter sei als das Erreichen bestimmter Ziele oder Ideale. Sie halte es daher nicht für sinnvoll, dass Schulen für die Schulinspektion vermeintlich benötigte Konzepte im Schnellverfahren erzeugten: Diese würden vermutlich eher nicht in lebendige Unterrichtspraxis umgesezt. Vielleicht ist das ein Argument für die eine oder andere KollegIn gegenüber der Schulleitung, wenn die Inspektion wieder ansteht! – Wegen Zeitmangels etwas unbefriedigend verlief der Austausch zur Frage, wie die demokratische Einbeziehung und Partizipation der Lehrkräfte in schulische Entscheidungen im Verhältnis zum Schwerpunkt „Führung“ sei, den sich die Schulinspektion für 2017 gesetzt hat. Der Verweis auf die Führungsstile, die die Schulinspektion erfasse (dargestellt in Hamburg macht Schule 1/2014 vom IfBQ-Mitarbeiter Dr. Pietsch, online hier) – darunter auch der sog. partizipative Führungsstil – konnte die Lehrerkammer nicht befriedigen. Letztlich bleiben wir bei unserer Meinung: Nur eine selbstverständliche demokratische Partizipation aller Beteiligten an Schule kann SchülerInnen zu Demokraten erziehen. Leider scheint dieses Bildungsziel für die Behörde neben allen evaluierten Leistungswerten wenig reizvoll zu sein.
Engelbert Prolingheuer, Vorsitzender