Schulschwimmen – Schulbehörde versteckt das Problem hinter Zahlen

(PM 16.11.16) Wenn die BSB in ihrer Pressemitteilung vom 14.11.16 das Thema Schulschwimmen anspricht, scheint auf den ersten Blick alles in Ordnung zu sein: Es habe „zusätzlicher Schwimmunterricht“ stattgefunden, dadurch hätten mehr SchülerInnen als bisher schwimmen gelernt.

Doch der Vorsitzende der Lehrerkammer, Dr. Engelbert Prolingheuer meint dazu: „Dies ist eine Mogelpackung. Letztlich wird es den Eltern überlassen, für sichere Schwimmfertigkeiten ihrer Kinder zu sorgen. Dieser Skandal wird hinter einem Zahlenwust und einigen bedauernden Formulierungen versteckt.“

Es handelt sich nämlich mitnichten um zusätzliche Schwimmstunden für Hamburgs SchülerInnen und Schüler. Vielmehr wurde 2013 der Schwimmunterricht in Klasse 6 im Umfang eines halben Schuljahrs an die Grundschulen verlegt. Dort – und nur dort – findet also tatsächlich „mehr“ Schwimmunterricht statt als vor der Überarbeitung des Behördenkonzepts zum Schulschwimmen. In Klasse 6 findet überhaupt kein Schwimmunterricht mehr statt.

Die Lehrerkammer stellt hierzu weiter fest: Die Zielvorgaben im Grundschulbereich wurden 2013 unverändert belassen. Es wäre zu erwarten gewesen, dass die Erhöhung der Schwimmstunden in der Grundschulzeit um 100% (also ihre Verdoppelung) mehr als bloß eine 53%ige Steigerung der Kennzahlen bewirken würde.

Schließlich: Vor der Umstrukturierung von 2013 war für Kl. 6 eine Zielvereinbarung von 95% der SchülerInnen mit Bronze-Abzeichen vorgesehen. Dies entfällt nun komplett – es gibt ja keinen Schwimmunterricht in Jahrgang 6 mehr. Stattdessen bleibt es beim weit weniger ergeizigen, aber bislang immer noch nicht erreichten Ziel des Grundschulschwimmens: 70% Bronze-Abzeichen.

Weitere Informationen: Stellungnahme der Lehrerkammer vom 23.05.13 zur sogenannten „Optimierung des Konzepts für das Schulschwimmen“ der BSB (online unter https://lehrerkammer.hamburg.de/wp-content/uploads/sites/19/2014/06/LKSt_130523_Schwimmen.pdf)